Guerilla Knitting

Durch Müllsammelaktionen über 20 Jahre haben wir den Eindruck gewonnen, dass nicht wenige Leute die Rotach und ihre Böschungen als Müllkippe betrachten.
Aber die Rotach ist mehr als das.
Mit den Guerilla Knittings möchten wir die Rotach zum Kunstraum machen, die Aufmerksamkeit der Passanten schärfen und um mehr Respekt für den Naturraum Rotach werben.

 

 

Quelle: Südkurier vom 12. Juni 2019, Rubrik Friedrichshafen.

Der Südkurier hat am 11. Juni 2019 über die Guerilla Knitting- Aktion berichtet.
Direkt zum Artikel geht es hier.



An einer Esche am Herz-Jesu-Kreuz an der Rotachbrücke, Ecke Aistegstraße/Flugplatzstraße

Text:
Das Grüne soll weg?
Das Rote auch?
Und das Blaue und das Gelbe?
Auch weg?
Darf es ein unterschiedliches Grau sein oder lieber alles einheitlich grau?
Schönes Friedrichshafen, ein Schmuckkästlein am Bodensee



Esche 2, Aistegstraße
Text:
Wer die Rotach nicht ehrt, ist Teneriffa nicht wert





Esche 3, Aistegstraße
Text:
Dies ist ein Insektenhotel.
Bitte beachten Sie unsere akrobatischen,
fast lautlosen und kostenlosen Flugschauen. Danke!



Esche 4, Aistegstraße
Text:
Weil ich ein Baum bin,

will ich aufrecht sterben

und bis ich falle,

sollen 1000 Bienen, Käfer, Vögel in mir wohnen



Esche 5, Aistegstraße
Wer so tut, als bringe er die Menschen zum Nachdenken, den lieben sie.
Wer sie wirklich zum Nachdenken bringt,
den hassen sie
Aldous Huxley
Knitting fehlt, vermutlich durch Vandalismus zerstört.



Geländer am ZF-Forums-Kanal:

Erste Version verschwunden durch zweite Version ersetzt.

Text 1:

Die Rotach ... ist Zufluss des Wassersystems Rhein und des Trinkwasserspeichers Bodensee. Sie entwässert das Pfrunger Ried zwischen Wilhelmsdorf und Ostrach nach Süden und mündet nach 40 km in den Bodensee. Ihr Einzugsgebiet erstreckt sich über 130 km2. Nach jedem Hochwasser sind die Uferbüsche voller Plastikfahnen, die Böschungen ständig voller Müll. Es ist nur noch eine Frage weniger Jahre, bis dieser Müll dauerhaft in unsere Nahrungskette gelangt.

Bitte werfen Sie keinen Müll in die Natur, niemals, nirgends.

Text 2:
Zigarettenkippen sind der häufigste Müll in der Landschaft.
5,6 Billionen Zigaretten werden jedes Jahr weltweit geraucht, 4,5 Billionen davon werden achtlos weggeworfen. In einer einzigen Zigarettenkippenbefinden sich toxische und krebserregende Stoffe in so hoher Konzentration, dass eine einzige Kippe pro Liter Wasser Fische, Vögel und Kleinlebewesen töten kann.

Bitte werfen Sie keinen Müll in die Natur, niemals, nirgends.



Esche gegenüber Pegelmesshaus
Text:

Do more of what makes you happy



Ahorn gegenüber Lidl:
2 Rilke-Gedichte
„Der Panther“ und „Die Liebenden“



Buche an der Bahnlinie:
Text:
Wo Blumen blühen, lächelt die Welt

 

im Oktober 2019 verschwunden



Ahorn am Schrebergarten-Areal
3,5 m langer Baumschal aus bunten Resten mit weisser Aufschrift:
„a tree is life“
Leider ist der Baumschal schon nach 3 Monaten Hängezeit spurlos verschwunden.



Baum an den Gärten Hans-Böckler-Str.:

Text von EAV „der Trick der Politik“

hier geht’s zum Youtube-Link von EAV



Baum bei Meichle
Text:
Die Entwicklung der Wissenschaft und jeder anderen schöpferischen, geistigen Tätigkeit erfordert aber auch eine innere Freiheit. Diese Freiheit des Geistes besteht darin, dass sich das menschliche Denken freimacht von den Einschränkungen autoritärer und sozialer Vorurteile und sich im geistlosen Einerlei des Alltags seine Unabhängigkeit bewahrt. Diese innere Freiheit ist eine seltene Gabe der Natur und wohl wert, dass der Einzelne nach ihr strebt.
Albert Einstein (1879–1955)



Birke am Sportplatz:

Text:
Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du auch wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.
(Immanuel Kant 1724 – 1804)
Was du nicht willst, dass man dir tu, das für auch keinem Anderen zu.
(Volksmund)



Alte Eiche am Sportplatz
Text:
Gestutzte Eiche
Wie haben sie dich, Baum, verschnitten

Wie stehst du fremd und sonderbar!

Wie hast du hundertmal gelitten,

Bis nichts in dir als Trotz und Wille war!

Ich bin wie du, mit dem verschnittnen,

Gequälten Leben brach ich nicht
Und tauche täglich aus durchlittnen

Roheiten neu die Stirn ins Licht.

Was in mir weich und zart gewesen,

Hat mir die Welt zu Tod gehöhnt,

Doch unzerstörbar ist mein Wesen,

Ich bin zufrieden, bin versöhnt,

Geduldig neue Blätter treib ich

Aus Ästen hundertmal zerspellt,

Und allem Weh zu Trotze bleib ich

Verliebt in die verrückte Welt.

 

Hermann Hesse (1877 – 1962)


leider im Juni 2019 durch Vandalismus zerstört



Aleebaum am Sportplatz
Text:
Er ist's
Frühling lässt sein blaues Band

wieder flattern durch die Lüfte

süsse, wohlbekannte Düfte

streifen ahnungsvoll das Land.

Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen.
— Horch, von fern ein leiser Harfenton!

Frühling, ja du bist's!
Dich hab' ich vernommen!


Eduard Mörike 1804-1875

 

Nach Sturmschaden im Juli 2019 entfernt



Aleebaum am Sportplatz

Text:
Lerne Charakter vom Baum

Lerne Werte von Wurzeln

Lerne Wechsel von Blättern

 

 

nach Vandalismus im Sept 2019 entfernt

 

 



Alleebaum an der Fußgängerbrücke
Text:
if graffitty changed anything it would be illegal (Banksy, street artist)

 

Leider im August 2019 spurlos verschwunden



 

Alleebaum am Sportplatz
Text:
"Was die klassische Rhetorik der Rechten betrifft, so können wir uns kurz fassen. Sie hätschelt immer die gleichen Ängste. Seit unvordenklichen Zeiten beschwört sie den Untergang des Abendlandes und den Verlust der Mitte. Regelmäßig beklagt die Partei der Bulldozer den Zerfall der Werte, die Partei der Korruption die sittliche Verwahrlosung, die Partei der Banausen die Zerstörung der Kultur. (...) Dass das drohende Versinken in Anarchie und Chaos ausgeblieben ist, darin sehen sie keinen Grund, sich zu revidieren; sie betrachten es als ihr Verdienst. Unverdrossen warnen sie uns vor Überfremdung und Unterwanderung und fallen uns mit Identitätsproblemen und Orientierungsverlusten auf die Nerven, mit denen das Gemeinwesen angeblich zu kämpfen hat."
Hans Magnus Enzensberger
"Mittelmaß und Wahn", Frankfurt 1988

 



... to be continued